Nicolo Bulega (Aruba.it Ducati WorldSSP Team) wurde zum Champion 2023 gekrönt. Der Italiener ist damit der erste Ducati Titelträger in der FIM Supersport Weltmeisterschaft. Bulega gab sein Debüt in der vergangenen Saison. Er stand zwar nicht auf der obersten Stufe des Podiums, zeigte aber mit zahlreichen Podiumsplätzen sein Potenzial. In dieser Saison er einen weiteren großen Schritt nach vorn, und sicherte sich in beindruckender Manier den Titel. 

STECKBRIEF: Alles über den neuen Champion...

Der 23-jährige Bulega wurde in der Emilia-Romagna geboren und ist der Sohn des ehemaligen WorldSSP-Fahrers Davide Bulega, der zwischen 1999 und 2001 an der Meisterschaft teilnahm.

Nicolo Bulega stieg in die Moto3™ und Moto2™ auf und machte sich dort einen Namen, bevor er ab 2022 zwei Saisons in der WorldSSP fuhr, und Champion wurde. In einem Interview im Vorlauf zum offiziellen Programm der Indonesien-Runde nannte Bulega Valentino Rossi und Zlatan Ibrahimovic seine sportlichen Vorbilder. Er selbst fährt mit der Nummer 11, die gleiche Nummer, mit der sein Vater Rennen fuhr.

DIE FRÜHEN JAHRE: ein Titel 2015 und der Aufstieg in die Weltmeisterschaft

Nachdem er sein Potenzial in Italien und in ganz Europa unter Beweis gestellt hatte, stieg Bulega 2014 in die damalige FIM CEV Moto3™ Junioren-Weltmeisterschaft auf und wurde Sechster in der Gesamtwertung. Er kehrte für ein zweites Jahr zurück und gewann den Titel vor den Grand-Prix-Stars Albert Arenas, Aron Canet und dem 2020 MotoGP™-Weltmeister Joan Mir. Bulega holte in dieser Saison einen Sieg, in Jerez, im Vergleich zu Arenas' drei, aber seine Konstanz verhalf ihm zum Titel, da der Italiener nur zweimal in 12 Rennen nicht unter den ersten Fünf landete, was sich auch 2023 wiederholen sollte. Nach seinem Erfolg nahm Bulega 2015 mit dem Sky Racing Team VR46 am Großen Preis von Valencia teil und holte bei seinem Debüt vier Punkte.

PODIEN IN DER Moto3™: Bulegas Potenzial glänzt auf

2016, in seiner ersten vollen Saison in der Moto3™, blieb er beim selben Team und legte einen beeindruckenden Start hin. Auf den sechsten Platz in Katar folgte ein zweiter Platz in Jerez in Runde 4, dann folgte eine konstante Serie von Top-Ten-Platzierungen. Beim Großen Preis von Japan wurde er Dritter, doch 2017 erwies sich das Rennen als schwieriger. Mit 81 Punkten landete auf Platz 12 und verpasste das Podium. Sein letztes Jahr in der Leichtgewichtsklasse war von Ausfällen geprägt, und Bulega konnte erst beim achten Saisonrennen in Assen in die Punkte fahren. 

EIN DREIJAHRES STINT: Ein Wechsel in die Moto2™ winkte

Es dauerte bis zu seinem vierten Moto2™-Rennen 2019, bis er als Neunter in Jerez seine ersten Punkte holte, darauf folgte ein zehnter Platz in Le Mans. Er beendete die Saison mit 48 Punkten und einem siebten Platz in Brünn; es sollte seine beste Moto2™-Saison in den drei Jahren dieser Meisterschaftsklasse werden. 2020 wurde er mit 32 Punkten Zwanzigster, 2021 mit zwölf Punkten Sechsundzwanzigster. Es sollte seine letzte Saison in der Moto2™ vor seinem Wechsel in die WorldSSP 2022 sein. Sein Einstieg beim Aruba.it Racing WorldSSP Team im Jahr 2022, fiel gleichzeitig mit der Rückkehr von Ducati in die World Supersport zusammen und dieser Umstand sollte seine Karriere neu beleben.

DER WORLD-SUPERSPORT-SCHALTER: ein Podiumsanwärter von Anfang an

Bulegas erstes WorldSSP-Rennen fand 2022 in Aragon statt, und mit einem fünften Platz in Rennen 1 und einem ersten Podiumsplatz in Rennen 2 war er sofort vorne dabei. Neun Mal stand die #11 damals Jahr auf dem Podium, aber ein erster Sieg blieb ihm verwehrt, da Dominique Aegerter (GYTR GRT Yamaha WorldSBK Team) und Lorenzo Baldassarri (GMT94 Yamaha) um den Titel stritten. Er beendete sein Rookie-Jahr als Vierter in der Gesamtwertung, 22 Punkte hinter Can Oncu (Kawasaki Puccetti Racing), der Dritter wurde.

TITELGEWINN-KAMPAGNE: mehrfacher Rennsieger und eine konstante Saison

An der Ducati Panigale V2, wurden für deren zweite Saison in der WorldSSP, Verfeinerungen vorgenommen. Dies, und das Jahr an Erfahrung, das Bulega in der Tasche hatte, ermöglichten es ihm den nächsten Schritt zu machen und er gewann Rennen. Beim Saisonauftakt auf Phillip Island siegte er mit einem Doppelsieg, bevor er in Indonesien aufs Podium fuhr. Ein weiterer Doppelsieg in Assen, sowie Siege in Barcelona und Misano, brachten Ihn, trotz aller Gegenbemühungen seines Titelrivalen Stefano Manzi (Ten Kate Racing Yamaha), in die Pole Position für den Titel. Der Ducati-Star konnte mit weiteren Siegen in Donington, Most und Magny-Cours auf dem obersten Treppchen bleiben, so dass er mit einem Vorsprung von 60 Punkten in die Aragon-Runde ging. Mit einem Doppelsieg in Aragon konnte er seinen Vorsprung auf 85 Punkte ausbauen, da Manzi jedoch P11 und P2 belegte, reichte es noch nicht für den Titelgewinn und der Kampf dauerte eine weitere Runde an. Bulega musste das erste Rennen in Portimao mit einem Vorsprung von 75 Punkten auf Manzi beenden und sicherte sich am Samstag mit einem Sieg den Titel 2023. Er wurde damit der erste Ducati-Champion in der WorldSSP.

WIE SIEHT DIE ZUKUNFT AUS? Ein Ducati-Werkssitz ist garantiert...

Die Zukunft von Bulega war schon vor dem Titelgewinn bekannt. Im nächsten Jahr wird der Italiener Partner von Alvaro Bautista im Aruba.it Racing - Ducati Werksteam und ersetzt damit Michael Ruben Rinaldi. Er tritt damit in die Fußstapfen von Andrea Locatelli, dem Champion von 2020, der direkt ins Yamaha-Werksteam wechselte und regelmäßig unter den ersten sechs Plätzen landete, sowie dem zweimaligen Champion Dominique Aegerter, der nach seinem zweiten Titel für 2023 in die WorldSBK wechselte. 

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